Im letzten Blogbeitrag über das Linzer Pflasterspektakel ging es um Zahlen, Daten, Fakten. Wieviele Leberkässemmeln wurden verspeist? Wieviele Welthits gesungen? Und was verbirgt sich hinter den 21,6% Liedgut, die die Statistik nicht näher ausführt – Polka, Schüttelreime, oder doch das ein oder andere beeindruckende Bass-Solo?

Jedenfalls seid ihr jetzt umfassend im Bilde, wie so eine Straßenfestival-Teilnahme in Auftritten, Zuschauern und Leberkäs bemessen wird. Aber erst die Fotos vom Pflasterspektakel machen den Eindruck richtig rund, und um die soll es heute gehen!

VoiceNet a capella auf den schönsten Bühnen von Linz

Wir hatten dieses Jahr besonderes Glück, die schönsten Locations in der Linzer Altstadt bespielen zu dürfen. So fand bereits unser erster Auftritt unterhalb des Schlossbergs auf dem Tummelplatz statt.

Man vermutet, dass dieser alte Straßenname auf die Zeit zurückgeht, als dieser Ort als Turnierplatz genutzt wurde. Zum Glück mussten wir uns lediglich ein Wettsingen mit dem plätschernden Georgsbrunnen liefern und konnten uns ganz ohne Turniergegner die Treppenstufen als Bühne erobern.

Das große Los hatten wir aber mit der Bühne im Innenhof des Linzer Landhauses gezogen. Im heutigen Sitz des oberösterreichischen Landtages gab es einst eine Schule, in der 14 Jahre lang der berühmte Astronom und Mathematiker Johannes Kepler unterrichtete.

VoiceNet a capella auf den Spuren von Johannes Kepler

Kepler hatte kein leichtes Leben – viele seiner Kinder starben früh, er lag in ständigem Clinch mit der Kirche und kämpfte 6 Jahre lang darum, seine der Hexerei angeklagte Mutter aus dem Kerker zu befreien – die nach nur 1 Jahr in Freiheit an den Folgen der Folter starb. Umso bemerkenswerter ist dieses von ihm überliefterte Zitat:

Wenn es gar so dunkel ist in deinem Leben, sieh doch einmal nach, ob es nicht am Ende daher kommt, daß alle deine Fensterläden verschlossen sind.

Johannes Kepler (1571 – 1630) – deutscher Mathematiker, Astronom und Theologe

Wir können nur hoffen, dass auch Kepler schon in den Genuss von Musikdarbietungen im Hof seiner damaligen Schule kam. Denn der volle Klang in diesem schönen Innenhof hat nicht nur uns den Auftritt versüßt, sondern auch dem Publikum ordentlich Spaß gemacht.

Sowohl live und in Farbe als auch auf diesen Fotos sieht das alles natürlich wahnsinnig leicht aus.

Ist es auch.

Wenn man vorher – egal ob bei Sonnenschein oder Regen – Stunde um Stunde im Probenkeller verbracht hat. Und einen so einfallsreichen Arrangeur wie unseren Kapi zum Ensemble zählen kann. Der außerdem größte Risiken um Leib und Leben eingeht, damit die Show stattfindet. Das belegt die weltweit erste Foto-Cove-Story, die wir euch nächste Woche zeigen. Der dritte Mann in Linz – Kapi goes underground! Aber mehr verraten wir jetzt noch nicht.